Todesspiele

23. Mai 2024 |

Düsseldorf spielt mal wieder in der Relegation für die 1. Bundesliga. Das ist nicht etwa erwähnenswert, weil die Fortuna ein toller Verein wäre; wie auch die dazugehörige Stadt ist er maßlos überbewertet. Erwähnung findet das allein deshalb, weil jener reizlose Club bereits vor zwölf Jahren an der Relegation teilnahm – und sich unfair gegen die gänzlich überflüssige Hertha aus Berlin durchsetzte. Fortuna-Fans stürmten damals frühzeitig den Platz, sorgten für eine lange Spielunterbrechung, belagerten die Seitenlinien und veranlassten schließlich einen frühzeitigen Abpfiff. Dass das Sportgericht die Wettbewerbsverzerrung nicht ahndete, dürfte v.a. damit zu tun haben, dass man die Diskussion um die Relegation nicht weiter verkomplizieren wollte. Das Konzept war erst drei Jahre zuvor, nach 18-jähriger Pause, wieder eingeführt worden – und ist bis heute so umstritten wie Düsseldorf langweilig ist. Was es mit der Kontroverse auf sich hat und welche Emotionalität mit den »Todesspielen« einhergeht, darüber habe ich damals für die Jungle World geschrieben.

Throwback: Holger Marcks, »Hysterie vorm Sportgericht. Über das Relegationsspiel zwischen Fortuna Düsseldorf und Hertha BSC«, in: Jungle World, Nr. 2012/12 (online hier).